Neben dem Weinen ist das Lachen das älteste Kommunikationsmittel des Menschen, noch vor der Sprache. Solche Fakten lerne ich in den wenigen Podcastfolgen, die es im iTunes Podcastplayer zum Thema
Lachen gibt (z.B. in dem Wissenschaftspodcast Radio Wissen von BR 2, Folge vom 28.12.2018).
Häufiger findet man Folgen aus den Themengebieten Witze, Glück, Yoga und Achtsamkeit. Doch wirklich spannend fand ich die Folgen zu Lachen in Philosophie, Religion und im Bett.
Philosophisch betrachtet kann ein Lachen bei einer Kontrastwahrnehmung entstehen, d.h. wenn eine Vorstellung von der realen Erscheinung sehr oder unerwartet abweicht (Der philo-sophos Podcast - Lachen vorm 9.5.2009). Was mich an die Bemerkung eines
Freundes erinnert, dass er bei Blumenkohl immer Winde erzeugt, aber als ich es dann leibhaftig gehört habe und der Wind schon unerwartet ohrenbetäubend war, konnte ich nicht anders als
minutenlang lachen. Das nenn ich mal Alltagsphilosophie.
Das Lachen in der christlichen Religion ist ein schwieriges Thema. Wird es doch jahrhundertelang als nicht passend empfunden im Angesicht des Leiden Jesus. Auch zum Lachen in den anderen
Religionen wird Bezug genommen. Am ehesten ist es im Buddhismus und im Hinduismus willkommen. Insgesamt enthält der Podcast schöne Gedanken, auch wenn er an manchen Stellen etwas anstrengend ist.
Eine Buchempfehlung nehme ich noch mit (Umberto Eco: Im Namen der Rose - da wird wohl das Thema Lachen im Rahmen der Komödien des Aristoteles thematisiert) (Radio Wissen Podcast. BR 2 - Das Lachen und die Religion - Ein Widerspruch? vom
11.12.2018).
Zu guter Letzt gibt es auch eine Folge zum Lachen im Bett (Sex am Küchentisch. Podcast. Lachen im Bett, Folge 009 vom 22.08.2018) wie bei der christl. Religion ein ungleiches Paar. Der Ratschlag der zwei Autoren sich und den
Sex nicht so ernst zu nehmen, erscheint mir ein frommer Wunsch. Oder die beiden wissen, wie es geht. Hörnotiz - woher kommt eigentlich das Wort "Lachnummer"?
Neben vielen spannenden Fakten hat mich eine Erkenntnis besonders beschäftigt. Heißt es doch in dem eingangs erwähnten BR 2 Podcast, dass besonders diejenigen wenig lachen, die Angst vor
Kontrollverlust haben - Lachen ergreife Besitz vom Körper und macht mit einem, was es will. Ich meine, dass ich zu so einem Kopf- und Kontrollmenschen geworden bin. Heißt dies dann, weniger Kopf
und Kontrolle, mehr Herz / Bauch und Spontanität / Vertrauen = mehr Lachen? Hört sich gut und schwierig zu gleich an.
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