Vor einer Woche hat mein Schnupperkurs Improvisationstheater stattgefunden. Wir waren 10 Leute, 7 Frauen und 3 Männer. In nur 2 Stunden haben wir mehr gelernt, als ich gedacht habe. Gelacht haben wir sehr viel. Waren eine gute Truppe, wobei die Hälfte davon nicht freiwillig da waren, sogenannte Beschenkte. Sie haben sich jedoch drauf eingelassen.
Die Trainerin war eine erfahrene Improtheaterschauspielerin, die mit guter Laune unterrichtete. Die Übungen fingen einfach an, z.B. seinen Namen mit einer Geste verbinden, die dann die Gruppe nacheinander wiederholt hat (inkl. Geste). Klassisch sind auch Klatschspiele ohne Reden, die Wahrnehmung und Abstimmung in der Gruppe fördern. Nach diesen Übungen war mein Kopf absolut frei von Alltags- und Bürokram. Gegen Ende wurden die Übungen komplexer. Man merke bei dem ein oder anderen war dann der Gedankenspeicher leer. Am Ende war uns klar, dass Improtheater nicht so locker und natürlich funktioniert wie es vielleicht aussieht.
Das Theater ohne Drehbuch wie das Improtheater auch genannt wird, erfordert jederzeit gutes Zuhören mit Kopf und Herz, Beobachten sowie ein Einlassen auf den Anderen, so daß ein Miteinander entsteht. Die lustigen Momente entstehen meiner Erfahrung nach dann schon von allein. Zwei Podcastfolgen haben mir den Aspekt des Scheiterns bewusst gemacht. Das hat man bei uns in der Gruppe auch gemerkt. Ganz viele wollten gute und witzige Ideen einbringen. Das eigene Ego klinkte sich immer wieder ein. Wenn etwas daneben ging, entschuldigte man sich gleich. Doch genau das soll man nicht. Scheitern gehört zum guten Improtheater. Perfektionisten werden sich schwer tun. Also relaxen, sich einlassen, die Situation so nehmen, wie sie ist. Lust auf Lachnummern entwickeln.
Eine schöne Erkenntnis aus dem Podcast "Deep Listening - wozu Improvisationstheater Menschen befähigt" (Ausbilder-Talk v. 31.8.2017) zum Abschluss: der Improtrainer sagt, in seinen Kursen lernt er Kindern, wie Erwachsene zu sein und den Erwachsenen, wieder Kind zu sein. Passt gut zu meiner Motivation für diesen Blog (siehe Artikel "Lachjournal.rocks - zweiter Versuch") - Kontrolle verlieren, Kopf ausschalten und nicht alles so ernst nehmen. Und deshalb werde ich im Herbst einen Vertiefungskurs besuchen, weil es meiner Seele gut tut. Die Idee verdient ein sehr gut.
Dazu passt meine erste Podcastfolge: Klicke mich
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